GEFÜHLE
Die Gedanken sind eng.
Sie sind auf ein Minimum reduziert
Wo gingen sie hin
Wer raubte sie
Wer hielt sie gefangen
Das Meer ist tief die Wellen schagen hoch
Sie treffen mich
Und der Atem wird mir geraubt
Ich liege und spüre
Doch keiner spürt mich
Wer nimmt mich in meinem Schmerz war
Ihr geht
Weil ihr euch fürchtet
Oder weil ihr denkt
Sie merkt es nicht
Doch ich merke es und ich sehne mich nach Trost
Nach Nähe
Nach Zuwendung
Anteilnahme
Nach Verstehen
Geht nicht
Lasst mich nicht allein
Umhüllt mich in meiner Haltlosigkeit mit Liebe
Mein Tank
Vollkommen leer
Die Tankstelle nicht gefunden
Ich muß ohne Füllung
Weiter gehen
Weiter leben
Weiter funktionieren
Doch das geht auf Dauer nicht
Es wird schwer
Die Angst groß
Die Angst größer
Helft mir
Gebt mir eure Liebe
Eure Aufmerksamkeit
Geht nicht
Lasst mich nicht allein
Der Schmerz ist so groß
Ich muß mich doch schützen
Wer schützt mich sonst
Wer gibt mir Geleit
Im Schmerz aus der Angst
Ein Schmerz der aus der Angst entsteht
Ich höre euch doch bin ich nicht bei euch
Alles was um mich geschieht nehme ich wahr
Doch ich kann mich euch nicht mitteilen
Ich bin nahe doch so weit von euch entfernt
Es ist mein Schutz
Stellt mich nicht blos
Sondern geht behutsam mit mir und meiner Angst um
Nehmt meinen Schmerz ernst
Lasst es nicht gering geachtet sein
Sondern schätzt es wert als Schutz für mich
Denn so kann ich mir
Keinen Schmerz
Und keinen Schaden zufügen
Ein Schutz für mich
Ein Schutz für euch
Ich brauche Anerkennung
Auch im Schmerz
Auch in der Angst
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